18. Dezember 2020, Lesedauer: 4 Minuten
Ein Jahr voller unerwarteter Herausforderungen neigt sich dem Ende. Kaum ein Weihnachtsgruß, der das Thema nicht berührt. Statt Frost und Schnee legt sich erneut der Lockdown über die Städte und Dörfer, so als ob er uns zwingen wollte, zur Ruhe zu kommen. Wohin man auch schaut, mit wem frau auch spricht, alle scheinen irgendwie coronamüde zu sein. Und gerade deswegen ist es an den bevorstehenden Feiertagen so wichtig, Kraft zu tanken für einen guten und hoffnungsvollen Start ins neue Jahr, das uns sicher wieder vor spannende Aufgaben stellen wird. Was können wir also bezüglich der Selbstfürsorge zwischen den Tagen tun, um unsere Energiespeicher aufzuladen und uns auf 2021 zuversichtlich einzustimmen?
Drei Tipps, die ich Ihnen dazu mitgeben möchte:
1. Nutzen Sie die Zeit für weniger müssen und mehr wollen. Vieles geht jetzt nicht. Also können Sie frei entscheiden, wie Sie Ihr Weihnachtsfest gestalten wollen. Vielleicht wünschen Sie sich weniger Konsum, weniger kochen, backen und dekorieren. Oder Sie sehnen sich nach dem Gegenteil und nutzen die Zeit, die Ihnen Corona vielleicht geschenkt hat, um es sich und Ihren Lieben so richtig gemütlich zu machen: Sie dekorieren die Wohnung oder das Haus, nehmen sich mehr Muße für das Plätzchenbacken oder für die Zubereitung der Weihnachtsgans. Machen Sie Dinge, die Sie schon immer mal gerne zu dieser Jahreszeit machen wollten, aber noch nie die notwendige Zeit dazu hatten. Spielen Sie Brettspiele mit Ihren Kindern oder gehen joggen, statt von einer Einladung zur nächsten zu laufen. Lesen Sie das Buch, das Sie gekauft und danach vor lauter Stress nicht mehr aufgeschlagen haben oder fangen Sie mit kurzen geführten Meditationen endlich an, Achtsamkeit zu praktizieren. Nur eines sollten Sie unterlassen, nämlich liegengebliebene Arbeit aufzuholen.
2. Entschleunigen Sie ganz bewusst. Viele Besuche sind diesmal nicht möglich. Das lässt sich nicht schönreden, insbesondere wenn wir an Menschen denken, die uns nahestehen. Wenn es Ihnen dennoch wichtig und möglich ist, seien Sie kreativ, um sie trotz Distanz mit einer liebevollen Botschaft zu überraschen. Ein Brainstorming mit den Familienmitgliedern oder Freunden hilft, auf eine zündende Idee zu kommen. Wenn die Aufgabe erledigt ist, nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um runterzufahren, Ihren Stresslevel zu senken und den Perfektionsdruck rauszunehmen. Was Ihnen dabei hilft, wissen Sie selbst am besten. Und wenn nicht, dann finden Sie es in der Zeit des Lockdowns heraus. Gehen Sie ganz gelassen an die Sache heran, legen Ihre Uhr und Ihr Smartphone beiseite und lassen Ihre Seele einfach mal baumeln. Wenn Sie es geschickt anstellen, werden Sie diese Entschleunigung im nächsten Jahr um diese Zeit vermutlich sogar vermissen.
3. Verweilen Sie in der Natur, um das Jahr zu einem positiven Abschluss zu bringen. Lassen Sie 2020 gedanklich noch einmal Revue passieren. Was war gut, was weniger und was hat gar nicht funktioniert? Welche Herausforderungen haben Sie gemeistert, welche Hürden überwunden und was haben Sie dabei (über sich selbst) gelernt? Ich empfehle Ihnen dazu einen Spaziergang in der Natur, ganz ohne Zeitdruck. Nehmen Sie sich bei Bedarf einen Notizblock und einen Stift mit auf den Weg, um sich Stickpunkte oder Gedanken aufzuschreiben. In der Natur kommen wir meist tiefer in die Entspannung, lassen los und können uns besser fokussieren. Ein Selbstcoaching in Bewegung schafft Raum für neue Impulse und einen Perspektivwechsel. Vielleicht erscheint Ihnen das Jahr im Rückblick plötzlich gar nicht so düster, wie es im Allgemeinen in vielen Medien dargestellt wird. Vielleicht entdecken Sie Potentiale, die Sie im kommenden Jahr weiter ausbauen wollen. Alles darf sein, nichts muss …
Der Schwebezustand, in dem wir uns aktuell alle befinden, fordert uns mächtig heraus. Doch das Sitzen im Wartezimmer zwischen dem Wollen und Nicht-dürfen, mit der Hoffnung auf einen Impfstoff, der die Welt wieder in neue Bahnen lenkt und uns auf die gewohnte Normalität hoffen lässt, kann auch positiv sein, wenn wir das alte Jahr ohne Bitterkeit abschließen und das neue beherzt begrüßen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die kommenden Feiertage eine frohe und genussvolle Zeit der Selbstfürsorge, in der weniger vielleicht deutlich mehr sein wird, als wir uns das vorstellen können. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich und schauen im Januar wieder auf ein Impuls-Nugget vorbei.